"Der Glaube muss in der Kultur eine Rolle spielen, damit die Welt nicht zugrunde geht."

Ludwig Mülheims

2016 Lot Vekemans

19.04.16, 19:00
PEK - wey

Bewegungsmelderin der Seelenkatastrophen ausgezeichnet

Lot Vekemans

Köln. Die niederländische Autorin Lot Vekemans wurde am Montag, 18. April 2016 im Kunstmuseum Kolumba mit dem Ludwig-Mülheims-Theaterpreis ausgezeichnet. Der Preis für religiöse Dramatik ist mit einem Preisgeld von 20.000 Euro dotiert. In ihrer Begründung lobte das Kuratorium Vekemans' Werk, das von einem „Sehnen nach Erlösung“ gekennzeichnet sei. Die Autorin sei eine „Bewegungsmelderin der Seelenkatastrophen“, so das Kuratorium. Die Übersetzerin von Vekemans Stücken, Eva Pieper, wurde mit einem Preisgeld von 5.000 Euro für ihre kraftvolle und differenzierte Übersetzung ebenfalls geehrt. Prälat Josef Sauerborn übergab als Vorsitzender des Kuratoriums die Preise.

In seiner Laudatio lobte John von Düffel, Dramaturg am deutschen Theater in Berlin, die zentrale Stellung der Figuren in Vekemans Ehegeschichte ‚Gift‘. „Mit zwei Figuren erzählt Lot Vekemans zwei Geschichten. Beide stehen am Rande einer Veränderung“, beschrieb von Düffel die Dynamik des Stücks. Vekemans verdeutlichte in ihrer Dankesrede, wie sehr ihre Figuren Geschichten von aktueller Relevanz erzählen. Bei ihrem Stück ‚Judas‘ frage man sich, wo man selber stehen würde. „Die Frage heute ist, wo stehen wir in einem sich veränderndem Europa“, so Vekemans.