"Weil religiöse Dramatik in unserer Epoche ebenso notwendig wie prekär ist, bedarf sie besonderer Förderung."

Ludwig Mülheims

Biographie Ludwig Mülheims

Schauspieler – Dramaturg – Regisseur

in der Mitte: Ludwig Mülheims

Lebensstationen

Persönliche Daten

  • Geboren am 25. April 1906 in Wuppertal-Elberfeld
  • Gestorben am 16. Januar 1988 in Waldbröl

Elternhaus

„Sein Elternhaus war betont katholisch …er war nie ohne innere Beziehung zur katholischen Kirche und zu religiösen Themen.“

  • Vater Paul Mülheims stammte aus einer Lehrerfamilie, war Volksschullehrer, zuletzt Schulleiter in Erkrath
  • Mutter Maria Mülheims, geb. Heggen, stammte aus einer Arztfamilie
  • Drei weitere Geschwister

Schule und Studium

„Junge, Junge, du landest noch einmal beim Zirkus, wenn Du keinen richtigen Beruf hast.“ (Sein Vater)

  • 1910–1914 Volksschule in Wuppertal
  • 1914–1924 Humanistisches Gymnasium Wuppertal-Elberfeld, Abschluss mit Abitur
  • 16-semestriges Studium in Bonn zunächst der Germanistik, dann der Theaterwissenschaft
  • Studienabschluss und Promotion entfallen infolge der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse Anfang der 1930er Jahre.

Schauspiel als Berufung

„Eisern hat er an seinem Ziel, Schauspieler zu werden, festgehalten“

  • Mitglied im Bund Neudeutschland, dort Mitwirkung bei Schulaufführungen und Krippenspielen
  • Ludwig Mülheims gründet die „Rheinische Spielschar“ bereits in der Prima des Gymnasiums: Die 10 bis 12 Mitglieder setzen sich aus Primanern, Studenten, Lehrern, weiteren Berufstätigen und auch Klerikern zusammen. Darunter auch seine Lebensfreunde Dr. theol. Dr. phil. Paul Wolff (langjähriger Leiter des kath. Akademikerverbandes) und Dr. Tigges (Reiseunternehmer).
  • Ludwig Mülheims führt mit großem Erfolg Dichterabende in Volkshochschulen und weiteren Sälen durch. Sein Publikum ist begeistert.
  • Mülheims wirkt mehr als Dramaturg und weniger als Schauspieler.
  • In Sälen und auf Freilichtbühnen, auch vor Belegschaften großer Firmen, begeistert er mit seinem Volkstheater in ganz Nordrhein-Westfalen.
  • Während des Krieges führt er Fronttheater auf.
  • In seinen letzten Jahrzehnten war er als Dozent an der Pädagogischen Hochschule in Neuss tätig und hat privaten Schauspielunterricht gegeben.
  • Gleichwohl hat er in der Theaterlandschaft nie einen großen Namen gehabt.

Der private Ludwig Mülheims

„Im Auftreten war er der typische Schauspieler, der sich in Szene zu setzen verstand …“

  • Ludwig Mülheims war verheiratet und hatte eine jüdische Adoptivtochter.
  • Ludwig Mülheims besaß eine Ausstrahlung und die Gabe, seine Gesprächpartner zu fesseln.
  • Der eigene Lebensstil war bescheiden und sparsam.
  • Er war auch ein geschickter Kaufmann und begann schon früh Häuser und Möbel zu kaufen und zu ersteigern. Dadurch brachte er es zu einem gewissen Vermögen.
  • Daneben war er ein geschickter Handwerker: Seinen Bühnenfundus hat er selbst hergestellt, die benötigten Kostüme wurden von seiner Frau genäht.
  • Politisch-weltanschaulich eindeutige Stellungnahmen hat er nie abgegeben.
  • Mülheims war kein Weltreisender. Erholung suchte er bei ausgedehnten Wanderungen durch das niederbergische Land und in seinem Wochenendhaus im Westerwald.