"Der Glaube muss in der Kultur eine Rolle spielen, damit die Welt nicht zugrunde geht."
Ludwig Mülheims
Der Ludwig-Mülheims-Theaterpreis wird seit 1991 verliehen, 2024 wird der Preis zum 10. Mal verliehen. Das Preisgeld von 25.000 Euro speist sich aus der Erbschaft des katholischen Schauspielers Ludwig Mülheims, die auf Wunsch Mülheims vom Erzbistum Köln verwaltet wird. Damit gehört der Preis zu einem der bestdotiertesten deutschsprachigen Literaturpreise. Die Preisträger werden von einer Jury ausgewählt, die sich aus den Mitgliedern des Kuratoriums zusammensetzt.
1984 wurde die Vergabe des Preises mit der Hoffnung auf eine verstärkte Hinwendung zu religiösen Themen im Theater durch Ludwig Mülheims und Kardinal Joseph Höffner ins Leben gerufen. Gleichzeitig trug der Preisstifter der Jury auf, den Preis nicht nur für christliche Dramatik, sondern allgemein für religiöse Dramatik zu vergeben. Heute fördert der Preis eine offene Begegnung mit der gegenwärtigen Theaterlandschaft und ihren Autoren.
Keiner der bisherigen Preisträger wollte religiöse Dramatik schreiben. Religiöse Dramatik entsteht in unserer Zeit da, wo von ganz anderem die Rede ist. Mehr noch: Religiöse Dramatik, die Dramatik dieser Zeit sein will, kann offensichtlich gar nicht vom Eigenen der Religion reden, sondern nur vom Anderen der Religion. Dieses Andere der Religion ist einerseits der Mensch, wie er sich selbst vorfindet, und ebenso die Welt, wie sie hier und jetzt ihren Weg sucht. Sofern religiöse Dramatik aber von diesem Anderen in allen seinen Dimensionen spricht, wird sie ausgesprochen oder unausgesprochen von den Erfahrungen sprechen müssen, bei denen die Frage nach der Religion einsetzt.